Maria Emanuel Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen
Maria Emanuel Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen wurde am 31. Januar 1926 auf Schloß Prüfening geboren. Er besuchte ab 1932 die Volksschule “Obere Pfarre auf dem Kaulberg“ in Bamberg, ab 1936 lebte er mit seinen Eltern und Geschwistern in Dresden auf dem in jenen Jahr fertig gestellten „Schloss Wachwitz“.
Am 14. September 1944 wurde er durch die Gestapo verhaftet, dies stand im Zusammenhang mit seiner Rolle um das Attentat des 20. Juli 1944. Es gelang ihm am 24. April 1945 aus der Haft zu fliehen. Sein Weg führte ihn nach Süddeutschland. Prinz Maria Emanuel lebte nach Kriegsende in Westfalen (Wocklum) gemeinsam mit Markgraf Friedrich Christian. Von 1958 an lebte er in der Schweiz, wo er seine zukünftige Gemahlin, Anastasia-Louise Prinzessin von Anhalt, kennenlernte. Am 23. Juni 1962 vermählte sich Prinz Maria Emanuel mit ihr in Vevey am Genfer See. Das Paar lebte bis zum Ableben von Markgraf Maria Emanuel am 23. Juli 2012 in La Tour de Peilz am Genfer See.
Markgraf Maria Emanuel wurde am 30. Juli 2012 im engsten Familienkreis in der Gruft neben der Königskapelle in Brennbichl bei Imst in Tirol bestattet.
Chef des Hauses
9. August 1968 – 23. Juli 2012
Mit dem Tod von Markgraf Friedrich Christian von Sachsen am 9. August 1968 in Samaden in der Schweiz übernahm Maria Emanuel als Markgraf von Meissen die Position des Chefs des Hauses Wettin. Er hatte diese Position bis zu seinem Tode inne.
Während seiner Zeit als Chef des Hauses erweckte er den am 7. Oktober 1736 gestifteten St. Heinrichs Orden wieder. Bereits 1959 fanden sich fast 300 Ritter des ehemaligen Ordens in Bamberg wieder zusammen, um das Leitmotiv des Ordens unter der Großmeisterwürde Markgraf Friedrich Christians neu zu beleben.
Am 11. Dezember 1970 gründete Markgraf Maria Emanuel gemeinsam mit seiner Gemahlin die ‚Sachsengruppe Zürich‘. Er stand diesem Kreis bis zum Jahr 1978 vor.
Am 18. Mai 1997 ernannte Markgraf Maria Emanuel, der selbst kinderlos blieb, mit Markgraf Alexander den ältesten Sohn seiner Schwester Prinzessin Maria Anna zum Nachfolger im Amt als Chef des Hauses. Darüber hinaus adoptierte am 26. Mai 1999 Markgraf Maria Emanuel Markgraf Alexander.
Dieser Entscheidung stimmten alle Mitglieder des Hauses Wettin persönlich oder wirksam vertreten zu . Sie entspricht den Vorgaben der Satzung des Vereins Haus Wettin Albertinische Linie von 1922, welche wirksam an die Stelle des vormaligen Hausgesetzes von 1837 getreten ist. Damit steht die Nachfolgeregelung im Einklang sowohl mit dem früheren deutschen Fürstenrecht als auch mit dem geltenden Bürgerlichen Gesetzbuch der Bundesrepublik Deutschland. (vgl. Die Rolle des Markgrafen als Chef des Hauses)
Orden und Mitgliedschaften
Zahlreiche Besuche in Sachsen sowie ein umfangreiches mäzenatisches Engagement folgten nach dem Fall der Mauer im Jahr 1989. Seiner sächsischen Heimat blieb Markgraf Maria Emanuel bis zu seinem Tod sehr verbunden. Zahlreiche Ehrungen wurden ihm für seine ehrenamtliche Arbeit zu teil. Er war darüber hinaus Träger des Ordens vom Goldenen Vlies.
Eltern
Friedrich Christian Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen Markgraf von Meissen (* 31. Dezember 1893 in Dresden, + 9. August 1968 in Samedan, Schweiz). Er heiratete am 16. Juni 1923 in Regensburg
Elisabeth Helene Prinzessin von Thurn und Taxis (* 15. Dezember 1903 in Regensburg, +22. Oktober 1973 in München)
Geschwister
Maria Josefa Prinzessin von Sachsen Herzogin zu Sachsen (* 20. September 1928 in Bad Wörishofen)
Maria Anna Josefa Prinzessin von Sachsen Herzogin zu Sachsen (* 13. Dezember 1929 in Bad Wörishofen; † 13. März 2012 in München)
Albert Joseph Maria Franz Xaver Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen (* 30. November 1934 in Bamberg; † 6. Oktober 2012 in München)
Mathilde Maria Josefa Anna Xaveria Prinzessin von Sachsen Herzogin zu Sachsen (* 17. Januar 1936 in Bamberg)
Literaturverweis
Anlässlich seines 75. Geburtstags erschien 2001 eine „Festgabe zum 75. Geburtstag“, die den Lebensweg und das umfassenden Wirkens Markgraf Maria Emanuels nachzeichnete. Es sei an dieser Stelle auf die ausführliche Publikation verwiesen.